Fabian Bohn
Stephanie Morcinek
Hautkrankheiten-Ratgeber
Kurzfassung
- Unter den Begriff Hautkrankheit fallen alle Erkrankungen der Haut und Hautanhangsgebilde.
- Hautveränderungen können auch Symptome anderer Krankheiten sein, die sich an der Haut manifestieren.
- Von allen Organen kann die Haut von den meisten unterschiedlichen Erkrankungen betroffen sein.
Definition
Eine Hauterkrankung (Dermatose) kann sich auf unterschiedliche Weise zeigen. Betroffen ist dabei nicht unbedingt die Haut selbst, sondern auch Hautorgane wie die Schweiß- und Talgdrüsen und die sogenannten Anhangsgebilde. Darunter fallen Zehen- und Fingernägel, Haare beziehungsweise Haarfollikel.
Eine Hautkrankheit bezeichnet jede mögliche krankhafte Veränderung der Haut und ihrer Organe, nicht aber organische Krankheiten wie Gefäß-, Immun- oder Geschlechtskrankheiten. Diese können allerdings sekundäre Symptome auf der Haut auslösen.
Ursachen
Dermatosen sind eine so vielfältige Krankheitsgruppe, dass ihre Ursachen entsprechend weit gestreut sind. Infrage kommen:
- Erbliche Veranlagung
- Psychische Faktoren
- Allergien
- Infektionen mit Viren oder Bakterien
- Pilze
- Lokale Reizungen
- Folge von Verletzungen
- Störungen des Immunsystems
- Störungen des Zellwachstums
Bei der Diagnose einer Hauterkrankung sind sehr viele Faktoren zu berücksichtigen. Manchmal ist es auch ein Zusammentreffen verschiedener Ursachen, das zur Entwicklung einer Hautkrankheit führt.
Risikofaktoren
Hauterkrankungen können in einer ihrer Ausprägungen jeden Menschen treffen.
- Eine genetische Disposition, Immunschwächen und Allergien erhöhen das Risiko für entsprechend prädisponierte Personen.
- Eine besondere Anfälligkeit für Hautkrankheiten besteht außerdem für Personen, die nahen Körperkontakt zu Menschen haben, zum Beispiel Pflegekräfte oder Erzieher. Unter solchen Rahmenbedingungen besteht generell eine höhere Infektionswahrscheinlichkeit.
- Auch der berufliche Umgang mit Chemikalien, Putzmitteln oder reizenden Substanzen fördert fallweise die Entwicklung einer Dermatose.
- Zudem kann eine erhöhte Verletzungsfrequenz durch Schnitte oder Schürfwunden Hautkrankheiten begünstigen.
Symptome
Krankheiten der Haut zeigen sich mit offensichtlichen Anzeichen. Optische Abweichungen oder strukturelle Veränderungen der Hautoberfläche lassen sich mit bloßem Auge ausmachen. Hinzu kommen Körperempfindungen wie Juckreiz, Nässen oder eine erhöhte Berührungsempfindlichkeit.
Typische Krankheitszeichen können auf verschiedene Krankheiten hindeuten. Unterschieden werden Veränderungen der Haut wie:
- Flecken: farbliche Abgrenzung zur umgebenden Haut
- Knötchen: festes, erhabenes Gebilde unter der Haut
- Pusteln: mit Sekret gefüllter Hohlraum
- Quaddeln: flächig ausgeprägte Erhebungen auf der Haut
- Geschwulste: Volumenzunahme an Gewebe
- Zysten: Hohlräume im Gewebe
- Schuppen: Absterben und Lösen der oberen Hautschichten
- Ekzeme: Krustenbildung, Bläschen, Schuppen, Rötung; gegebenenfalls nässend
Daneben bestehen Hauterkrankungen, die durch externe Einwirkungen ausgelöst werden, etwa Irritationen oder Verletzungen:
- Krusten
- Risse
- Schürfwunden
Medizinerinnen und Mediziner unterscheiden weiterhin generalisierte Erkrankungen, die die gesamte Hautfläche oder mehrere Stellen betreffen. Dem gegenüber stehen als lokale Erkrankungen räumlich begrenzte Veränderungen, zum Beispiel isolierte Furunkel.
Kommt es unabhängig von einer mechanischen Verletzung zu Hautblutungen, sollte sofort eine Ärztin/ein Arzt aufgesucht werden. Es könnte sich um Symptome einer beginnenden Hautkrebserkrankung handeln.
Diagnose
Mediziner begründen ihre Beurteilung der Erkrankung auf dem Zusammenspiel der sichtbaren Symptome mit der Krankengeschichte, Lebensumständen und potenziellen Auslösern der Beschwerden.
Zwischen sichtbaren Krankheitszeichen und den infrage kommenden Krankheiten kommt es zu einer Vielzahl von Überlappungen. So können beispielsweise Quaddeln auf der Haut sowohl auf eine Allergie als auch eine akute Reizung durch giftige Substanzen hinweisen.
Eine Auswahl der bekanntesten Dermatosen veranschaulicht, welch ein komplexes Spektrum die Diagnose abdecken kann:
- Akne (Pickel und Mitesser)
- Rosazea (Rötungen und Pusteln im Gesicht)
- Borken- oder Schuppenflechte
- Neurodermitis (nicht heilbar)
- Gürtelrose
- Melanome (Störung der Pigmentzellen)
- Hautpilz
- Allergien
- Parasiten (Milben, Flöhe, Läuse)
- Haarausfall
Jede dieser Krankheiten bedarf eines eigenen Heilverfahrens. Gegebenenfalls wird die Ärztin/der Arzt mittels Blut- und Gewebeproben und Allergietests eine weitere Eingrenzung der Dermatose vornehmen.
Behandlung
Je nach Ausprägung und Schweregrad der Hautkrankheiten können verschiedene Therapien zum Einsatz kommen. Medikamente gegen Dermatosen heißen Dermatika. Welche Wirkstoffe, welche Darreichungsform oder welcher Eingriff geeignet ist, richtet sich jeweils nach der Diagnose.
Mittel | Wirkung | Eigenschaften / Vorteil |
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Äußerlich anzuwendende Mittel wie Cremes, Puder und Salben |
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Medikamente |
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Bestrahlung |
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Operationen |
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Psychotherapie |
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Kortisonhaltige Mittel sollten jeweils nur kurzzeitig angewendet werden. Bei längerfristiger Anwendung ist eine ärztliche Aufsicht nötig.
Hausmittel
- Bei mit trockener Haut einhergehenden Dermatosen helfen Salben mit Wirkstoffen wie Urea und Nachtkerzenöl.
- Bei bekannten Allergien kann die Einnahme von freiverkäuflichen Antihistaminen Linderung verschaffen.
- Wenn Sie an Akne oder allgemein unreiner Haut leiden, versuchen Sie tensidfreie Gesichtswasser und Cremes und verzichten Sie auf fetthaltige Kosmetika und Pflegemittel.
Prävention
Auch die Prävention von Dermatosen hängt von der speziellen Krankheitsform ab. Generell ist eine sorgfältige Körperhygiene ein gutes Mittel gegen Kontaktinfektionen oder Pilze. Mit entsprechenden Pflegecremes können Sie den Feuchtigkeitshaushalt der Haut stabilisieren.
Widerstehen Sie dem Drang, bei Juckreiz zu kratzen. Die dabei entstehenden Verletzungen der Haut können die Dermatose noch verschlimmern.
Wann muss ich mit Hautkrankheiten zum Arzt?
Auch wenn die Mehrzahl der Dermatosen harmlos ist, sollten Sie mit dem Arztbesuch nicht zögern. Hinter Hautveränderungen kann sich potenziell eine Krebserkrankung verbergen. Je früher eine solche erkannt wird, desto besser stehen die Behandlungschancen.
Fragen und Antworten
Gehören Warzen zu den Hautkrankheiten?
Bei gewöhnlichen Warzen handelt es sich meist um gutartige Geschwulste der oberen Hautschichten, die durch eine Virusinfektion ausgelöst werden. Übertragen werden die Viren durch eine Kontaktinfektion. Die Erreger dringen durch winzige Verletzungen in die Haut ein und verursachen dort ein vermehrtes Zellwachstum. Warzen sind damit eine sehr verbreitete Variante der Dermatose.
Zu welchem Arzt gehe ich mit Hautkrankheiten?
Eine erste Diagnose für eine Hautkrankheit kann Ihre Hausärztin/ihr Hausarzt stellen. Sofern es sich nicht um eine alltägliche Standarderkrankung handelt, wird Ihnen eine Überweisung zu einem Dermatologen ausgestellt.
Wie gefährlich sind Hautkrankheiten?
Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten. Eine Vielzahl von Dermatosen ist organisch ungefährlich und hat eher kosmetische Auswirkungen. Diese können jedoch zu psychischen Beeinträchtigungen führen. Auch Allergien und Ekzeme führen zu einer Einschränkung der Lebensqualität. Nur wenige Dermatosen wie Hautkrebs sind lebensgefährlich. Selten werden durch Hauterkrankungen schwere Folgeerkrankungen ausgelöst.
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Quellen
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/34406/Hautkrankheiten-Wechselwirkung-zwischen-Haut-und-Psyche
- https://www.meine-gesundheit.de/krankheit/krankheitsgebiete/hautkrankheiten
- https://medlexi.de/Hautkrankheiten
- https://www.coliquio.de/wissen/praxismanagement-100/Die-5-haeufigsten-Hautkrankheiten-Blickdiagnose-Therapie-100
- https://www.onmeda.de/krankheiten/hautkrankheiten.html
- Zuletzt aktualisiert: 11. März 2024
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